Große Reise – Teil eins

Kigali, Ruanda

Hallo Leute!

Mein Jahr neigt sich bald dem Ende zu, weshalb ich unbedingt noch etwas von Ostafrika sehen wollte. Deshalb haben Paula (meine Mitfreiwillige) und ich uns ca. dreieinhalb Wochen freigenommen um mit dem Bus durch Ruanda, Uganda, Kenia und Tansania zu reisen. Wir starten mit der Fahrt nach Ruanda.

10.07.19, 6:00 Uhr: Abfahrt aus Dar es Salaam

Da die Fahrt bis Nach Kigali (Haupstadt Ruandas) sehr weit ist, entschlossen wir uns zuerst eine Nacht in Singida zu schlafen. Nach ungefähr 14 Stunden Fahrt kamen wir endlich abends in dem überraschend kalten Ort (nachts 15°C) an. Eigentlich sollten wir bei Richard, dem Koordinator einer anderen Freiwilligenorganisation unterkommen. Da er zur Zeit aber in in Dar es Salaam war, wurden wir von einem Kontaktmann abgeholt, der sich darum kümmerte uns einen Fahrer zu suchen, der uns zu Richards Haus bringen sollte. Dort wurden wir von Richards jüngeren Geschwistern liebevoll aufgenommen.

11.07.19, 18:00 Uhr: Abfahrt nach Kigali

Mit unseren Bustickets, die wir schon in Dar es Salaam gekauft hatten um unsere Sitzplätze zu reservieren (sehr wichtig weil der Bus in den wir zusteigen von dort kommt), standen wir also um 18:00 Uhr am Busbahnhof in Singida, und…. warteten.

Um halb acht kam dann der erste Trinity Bus (Das ist das Unternehmen für das wir Tickets hatten) nach Kigali. Aber natürlich war der schon voll. Aber es sollte noch einen zweiten Bus geben. Um 20 Uhr kam dieser auch endlich. Jedoch voll. Was auch sonst. Aber die beiden wirklich netten Busfahrer aus diesem Bus wollten uns nicht einfach sitzen lassen. Also wurde hin und her diskutiert, wie man uns denn unterbringen könnte. Letztendlich haben die Fahrer beschlossen uns auf dem Boden neben dem Fahrersitz unterzubringen. Allerdings durften wir dann nicht auf dem Busbahnhof dazusteigen, sondern mussten auf die öffentliche Straße, da vor der Ausfahrt aus dem Busbahnhof die Polizei die Busse kontrolliert. Die Fahrt war dann tatsächlich sehr gemütlich und der Busfahrer der gerade Fahrpause hatte, hat sich viel mit uns unterhalten und mir als ich müde wurde sogar einen Sitz aus Kissen gabaut.

Da in Tansania ein Nachtfahrverbot herrscht, halten alle Busse die in unsere Richtung unterwegs sind nachts in Kahama an, wo man sich dann für die Nacht ein Zimmer in einem Geust House nehmen kann. Um 2:00 Uhr erreichte auch unser Bus Kahama, wo wir müde ins Bett unseres sechs Euro Zimmers fielen.

12.07.19, 06:00 Uhr: von Kahama nach Kigali

Früh morgens ging die Fahrt dann weiter, diesmal mit Sitzplatz, wobei wir nach einer Stunde schon eine Panne hatten. Diese wurde aber schnell repariert.

Um 14 Uhr standen wir schließlich mitten in den Bergen an der Grenze zu Ruanda, wo wir auch ohne Probleme unser Vorbeantragtes East African Tourist Visa (gültig für Ruanda, Uganda und Kenia) ausgehändigt bekamen. Anschließend wurde jedes einzelne im Bus vorhandene Gepäckstück komplett bis auf den Boden durchsucht.

Dann ging die Fahrt weiter. Aber plötzlich auf der rechten Seite. In Tansania wird links gefahren, und da auf die Grenze direkt Serpentinen folgen war das erst einmal ein ziemlich komisches Gefühl. Auch sieht das Land nach der Grenze  direkt ganz anders aus. Im Vergleich zu Tansania ist alles blitz blank sauber. Es gibt fast überall Bürgersteige (sehr selten in Tansania) und sogar Radwege (absolute Fehlanzeige in Tansania). Außerdem ist fast jede Straße in irgendeiner Form beleuchtet, etwas was man in Dar es Salaam eher nicht sieht. Auch die Infrastruktur ist sehr gut ausgebau, jedenfalls in Kigali. An quasi jer Kreuzung stehen ordentlich geschaltete Ampeln, weshalb es fast keinen Stau gibt. In Dar es Salaam hingegen steht man oft stundenlang im Stau. Obwohl Ruanda berechtigter Weise auch „le pays des milles collines“ (Land der tausend Hügel) genannt wird, gibt es tausende Fahrradtaxis. Aber nicht wie in Deutschland, dass ein Fahrrad einen kleinen wagen zieht in dem man sitzt. Hier wird ein Polster auf dem Gepäckträger  angebracht, am Hinterrad sind Stäbe zum Füße abstellen montiert und unter dem Fahrersitz ist ein Griff zum Festhalten. In Kigali selbst gibt es auch nur sehr wenig Busverkehr. Um von A nach B zu kommen, benutzt man eher Motorradtaxis (oder Fahrradtaxis). Auch hier war ich erstaunt. In Dar es Salaam fahre ich auch geerne Motorrad, aber einen Trip durch die ganze Stadt kann ich mir normalerweise nicht leisten. In Kigali hingegen kostet ein Trip durch die ganze Stadt, der vielleicht eine halbe Stunde dauert, zwischen 1- 1,50€. Außerdem gibt es in dar es Salaam eher selten einen Helm für den Mitfahrer und meistens fahren wir auch mit zwei Mitfahrern auf einem Motorrad ( ist zwar illegal, aber das interessiert fast niemanden). In Kigali undenkbar. Bei jeder Fahrt muss mann einen Helm aufsetzten und mehr als ein Mitfahrer Passt nicht einmal auf das Fahrzeug. Eine andere Sache, die einem schon aus dem Busfenster auffällt, ist, dass es quasi keine Straßenstände gibt, an denen Essen angeboten wird. In Dar es Salaam leben wir quasi von solchen Ständen.

Insgesamt hat mich Kigali sehr an Deutschland erinnert, Da alles viel strukturierter erscheint als in Dar es Salaam.

Abends um 20 Uhr sind wir endlich angekommen und schließlich mit zwei Motorrädern um 21 Uhr in unserer Unterkunft, dem Root House ( eine Einrichtung, die die Einsatzstelle eines Freiwilligen unterstützt) eingetroffen, wo wir müde ins Bett fielen.

13.07.19: 1. Tag in Kigali

Morgens sind wir zum Genocide Memorial gefahren. Das ist ein Museum in dem der Genozid, der 1994 in Ruanda stattfand, bis ins letzte Detail geschildert wird. 100 Tage lang wurden täglich tausende Tutsi von den Hutu auf brutalste Art und Weise ermordet. Über eine Millionen Menschen wurden getötet und die Welt sah zu. Ich finde, dass man dieses Museum besuchen muss wenn man in Kigali ist.

Während den Stunden im Memorial fing es an zu regnen. Deshalb entschlossen wir uns für ein weiteres Museum, dem Kandt Haus. Dort geht es um Ruanda, vor und während der Kolonialzeit. Danach war der Regen vorbei und wir konnten noch ein bisschen in der Stadt rumlaufen und die Aussicht genießen (Kigali erstreckt sich über mehrer Berge/ Hügel).

14.07.19: 2 Tag in Kigali

Da endlich die Sonne schien, sind wir zum Juru Park gefahren, der auf einem der höchsten Berge Kigalis liegt und man somit eine super Aussicht auf die ganze Stadt hat.

Danach suchten wir uns ein Hosten für $9 pro Nacht, da das Root House für uns auf Dauer zu teuer war. Anschließend kauften wir uns noch Sim Karten und Bustickets für die Fahrt nach Kampala( Haupstadt von Uganda).

An diesem Tag entdeckten wir auch unser Stammlokal für die restliche Zeit in Uganda ( wir haben ab dann immer dort gefrühstückt und zu abend gegessen).

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Ruandisches Bier
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Ruandische Chapatis

15.07.19: 3. Tag in Kigali

Gestärkt vom guten Imbiss Frühstück sind wir zum Nyamirambo Women’s Center gefahren, um bei einer Walking Tour mitzumachen. Erst wurde uns ein bisschen über die Arbeit des Centers erzählt. Die Organisation hat viele Jobs für die Frauen aus der Nachbarschaft geschaffen, in dem sie sie in die Schule schicken um Lesen und Schreiben zu lernen. Anschließend dürfen die Frauen einen Nähkurs besuchen um später beim Women’s Center als Schneider angestellt zu werden.

Danach begann die Tour durch das Viertel. Uns wurde eine Bibliothek , eine Milk Bar (ja eine Bar in der nur Milch verkauft wird, ist sehr häufig in Ruanda), eine Moschee, der Markt u.v.m. gezeigt. Im Anschluss gab es ein ruandisches Mittagessen. Die Tour war sehr interessant um einen kleinen Einblick in das tägliche Leben zu erhalten.

Milk Bar
„Kunstgallerie“ im Nyamirambo Viertel

Am Nachmittag besuchten wir das Inema Arts Center, in dem Künstler aus ganz Ost Afrika ausstellen.

Zum Abschluss des Tages sind wir in eine Rooftop Bar gegangen, um bei einer Limo den Sonnenuntergang über Kigali zu sehen.

16.07.19: 4. Tag in Kigali

An diesem Tag sind wir sehr früh aufgestanden, um bei einer Coffee Tour im drei Stunden entfernten Huye mitzumachen.

Innerhalb von drei sehr anstrengenden Stunden sind wir auf einen steilen Berg hoch und wieder runter gewandert, haben uns die Kaffeeplantagen angeschaut, auf dem Gipfel selbst Kaffee geröstet und uns angeschaut, wie die frischen Bohnen  weiter verarbeitet werden. Die Tour würde ich auf jeden Fall (für fitte Menschen) weiterempfehlen.

frisch gepflückte Kaffeebohne

17.07.19: 5. Tag in Kigali

Da wir an diesem Abend um 20:30 Uhr nach Kampala weiterfahren, haben wir den Tag zum ausruhen an einem Pool genutzt.

Wie die Reise weitergeht, werdet ihr im nächsten Beitrag erfahren.

Bis dann

Eure Tine

3. Quartalsbericht

Hallo Leute,

Neun Monate sind um. Das heißt für mich als weltwärts Freiwillige auch, dass der nächste Quartalsbericht geschrieben werden muss. Den möchte ich gerne mit euch Teilen:

Neun Monate in Dar es Salaam sind vorbei. Wieder drei Monate, in denen ich viel gelernt habe.

Ich denke, dass sich insbesondere mein Umgang mit der tansanischen Kultur verändert hat.

Ich erfrage und diskutiere viel mehr über kulturelle Unterschiede, vielleicht, weil ich offener geworden bin, oder einfach nur, weil mein Swahili immer besser wird.

Vor allem in dem zweiten Heim von Watoto Wetu, das auf dem Land, weit weg von Dar es Salaam liegt, lerne ich viel. Zum Beispiel habe ich mit einem Mädchen aus dem Heim die im Dorf ansässigen Massai besucht und mit ihnen Tee getrunken, während uns von ihren Traditionen erzählt wurde.

Im Heim lerne ich auch, wie man auf Essen auf tansanische Weise zubereitet. Zum Beispiel kann ich jetzt Mandazi kochen, oder aus einer Kokosnuss zuerst Raspeln und anschließend Milch machen.

Ich finde es wahnsinnig interessant, mit verschiedenen Menschen über ihren Glauben zu sprechen und zu erfahren, warum sie genau das glauben.

Eine Person, mit der ich mich sehr viel über unterschiedliche Kulturen austausche, ist Gasper. Gasper ist ein Mitarbeiter im Heim und quasi ein wandelndes Lexikon. Es fasziniert mich, wie er fast für jede meiner Fragen, sei es über kulturelle Dinge, die ich nicht verstehe oder die Sprache, eine Antwort hat. So kann man mit ihm stundenlang über verschiedene Glaubensrichtungen, Naturmedizin oder über den Swahilidialekt den die Menschen in Arusha sprechen reden.

Es gibt aber auch Gesprächsthemen, die für mich sehr schwierig sind. Oft muss ich an eine Konversation denken, in der ich mit einem ehemaligen Schüler aus dem Heim über Homosexualität gesprochen habe. Er vertritt die Meinung der Regierung, für die Homosexualität strafbar ist. Ich hingegen habe, was dieses Thema angeht, eine sehr liberale Sichtweise und befürworte daher Rechte für Schwule und Lesben. Der Schüler sagte mir ins Gesicht, dass alle Schwulen in die Hölle kämen, genauso wie die Weißen, die alles mit ihrer liberalen Sichtweise verpesten. In Deutschland hätte ich einer Person, die solch eine Meinung vertritt, ordentlich meine Meinung gesagt und erklärt, was ich von solchen Aussagen halte. Aber hier ist es anders. Hier ist diese abweisende Haltung bei sehr vielen Menschen noch viel tiefer kulturell verankert. Ich kann nicht einfach wie ein Elefant durch den Porzellanladen laufen. Wie verhalte ich mich richtig? Es war eine wahnsinnig schwere Situation. Ich habe ihm durchaus gesagt, dass ich Homosexualität für keine Sünde halte, aber das habe ich sehr vorsichtig getan. Innerlich wollte ich schreien, wie man solche Dinge nur sagen kann. Aber ich weiß: Die meisten (auch liebenswürdigen) Menschen werden mit dieser Haltung erzogen. Wäre ich denn anders, wenn ich hier, oder auch in Deutschland in einem weniger liberalen Umfeld, aufgewachsen wäre?

Was mich auch immer wieder frustriert, sind die Vorurteile, die gerade die Kinder bei uns im Heim, die jedes Jahr fast jeden Tag mit Freiwilligen zu tun haben, Weißen gegenüber haben. Ich spüle Geschirr mit ihnen oder für sie, ich koche, ich wasche ihre Kleidung. Und trotzdem heißt es oft, wenn ich eine dieser Tätigkeiten ausüben will, dass ich das doch nicht kann. „Weiße können nicht kochen“. „Jeder Weiße hat eine Spülmaschine, also können die kein Geschirr waschen“. Manchmal frage ich dann, wieso sie so etwas sagen. Dann heißt es „die eine Weiße aus dem Fernsehen hat einen Geschirrspüler“ oder einfach „weil ihr Weißen das nicht könnt“. Ich sage ihnen dann, dass das so nicht stimmt und dass sie doch sehen, wie ich und auch andere Freiwillige sehr wohl diesen Tätigkeiten nachgehen können. Und trotzdem glauben sie es nicht. Obwohl sie es mit eigenen Augen sehen.

Wie soll man denn gegenseitige Vorurteile abbauen, wenn es nicht mal mit Menschen, die jeden Tag mit Weißen zu tun haben funktioniert?

Dar es Salaam ist eine an vielen Stellen sehr dreckige, beziehungsweise vermüllte Stadt. Deshalb freut es mich, vielleicht auch entwicklungspolitisch betrachtet, dass seit dem ersten Juni in Tansania ein Verbot von Plastiktüten herrscht. Da ist Tansania Deutschland schon einen Schritt voraus.

Die Situation in der Einsatzstelle hat sich auch nach Gesprächen mit Theobald, meinem Koordinator und meinem Chef nicht geändert. An den meisten Tagen sitze ich nur rum und habe nichts zu tun. Und wenn ich etwas mit den Kindern mache, zum Beispiel Tanzen oder Basteln, werden spätestens nach fünf Minuten die meisten Kinder zur Hausmutter beordert, um plötzlich irgendwelche Dinge für sie zu erledigen. Es ist sehr frustrierend. Mir werden normal keine Aufgaben erteilt und wenn ich mir selbst welche suche, dann werden diese ständig durch die Hausmutter verhindert. Ich liebe „meine“ Kinder und ohne Freiwillige gäbe es wirklich kaum jemanden der mal mit ihnen spielen oder andere schöne Dinge unternehmen würde. Aber ich denke trotzdem, dass Watoto Wetu als Einsatzstelle einfach ungeeignet ist. Es gibt ja noch das zweite Heim, das drei Stunden außerhalb liegt, neben dem momentan nach und nach Klassensäle für die Dorfkinder erbaut werden. Jedoch sind dort fast alle Heimkinder während der Schulzeit auf Internaten und zum jetzigen Zeitpunkt gibt es auch nur eine kleine Vorschulklasse. Es ist sehr schön und ich bin gerne dort, wobei es sich momentan genauso wenig als Einsatzstelle eignet. Aber vielleicht in ein paar Jahren.

Persönlich bringt mir mein Dienst auf jeden Fall Gelassenheit. Alleine schon in der Einsatzstelle muss ich fast jeden Tag feststellen, dass die Dinge nicht so laufen, wie man es gerne hätte. Pläne werden durchkreuzt, Leute kommen zu spät und das ist in Ordnung. Früher hätte es mich wahnsinnig gemacht, ständig alles umplanen zu müssen. Jetzt weiß ich, dass es für so ziemlich alles eine Lösung geben wird.

Was mir auch immer wieder klar wird, ist, wie privilegiert ich doch bin. Ich merke, dass ich viele Dinge, die für mich selbstverständlich sind, mehr wertschätzen sollte. Wenn es mir schlecht geht, gehe ich zum Arzt. Klar, denn ich habe ja eine gute Versicherung. Meine Nachbarin hingegen muss zehnmal überlegen, ob sie ins Krankenhaus geht und damit das Geld verbraucht, dass sie eigentlich für andre Dinge gebraucht hätte. Genauso, dass ich in Deutschland immer Zugang zu sauberem Wasser habe, ist etwas, was ich, wie noch viele weitere Dinge, vielleicht für viel zu selbstverständlich gehalten habe.

Die Gedanken an den restlichen Verlauf meines Jahres hier fallen mir schwer. Einerseits freue ich mich natürlich auf Deutschland, meine Familie, meine Freunde, Käse und ordentliches Brot. Aber ich liebe auch mein Leben hier. Ich bin eigentlich noch nicht bereit dafür, dass es bald zu Ende geht. So viele Dinge, die ich noch nicht gemacht, gesehen oder gelernt habe und so vieles, das ich hinter mir lassen muss.

Aber auf ein paar Dinge in den kommenden zweieinhalb Monaten freue ich mich schon sehr. Im Juli wollen meine Mitfreiwillige und ich eine Reise durch Ostafrika machen und dabei andere Freiwillige besuchen, neue Orte und andere Kulturen kennenlernen. Und für die Heimkinder planen wir gemeinsam einen Ausflug in ein Spaßbad oder an den Strand.

Ich werde auf jeden Fall die restliche Zeit hier genießen und hoffe, dass die Zeit so langsam wie möglich vergeht.

Das war’s mit meinem Bericht. Ich hoffe, ich konnte euch einen guten Einblick in die vergangen Monate geben.

Bis dann

Eure Tine


2. Quartalsbericht

Hallo Leute,

ein halbes Jahr ist um. Das heißt für mich als weltwärts Freiwillige auch, dass der nächste Quartalsbericht geschrieben werden muss. Den möchte ich gerne mit euch Teilen:


Ein halbes Jahr in Dar es Salaam ist vorbei. Das letzte halbe Jahr bestand aus vielen Höhen und Tiefen und hat mich definitiv verändert. Die Arbeit in der Einsatzstelle, Einkaufen, das Leben bei uns im Dorf, alles sind Faktoren, die mich auf die ein oder andere Weise beeinflusst haben.

Generell habe ich viel über die Arbeit mit Kindern dazugelernt. Auch in Deutschland habe ich schon häufig mit Kindern gearbeitet, aber ich war darin nicht so sicher wie jetzt. Auch war die Arbeit mit den Kindern im Heim, gerade am Anfang, viel schwieriger als in Deutschland. Sie sind viel gewalttätiger, als ich es gewohnt war. Zudem haben sie mich anfangs auch nicht als Respektsperson wahrgenommen, da ich sie, im Gegensatz zu den meisten anderen Erwachsenen, nicht schlage. Aber inzwischen nehmen sie mich ernst und hören (wenn auch öfters erst nach längeren Diskussionen) auf mich.

Auch habe ich durch die Kinder gelernt geduldiger zu sein. Geduld war nie gerade meine Stärke. Aber momentan versuche ich einem geistig behinderten Mädchen Schreiben beizubringen. Da ihre Lernfortschritte langsamer als bei manch anderen Kindern sind, lerne ich von Tag zu Tag geduldiger zu sein.

Durch die Arbeit mit diesem Mädchen und auch durch das Hausaufgabenmachen mit anderen Kindern verbessert sich auch meine Fähigkeit, anderen etwas beizubringen.

Durch die Arbeit in der Einsatzstelle bin ich auch viel flexibler geworden. Watoto Wetu beschäftigt praktisch nur ehrenamtliche Mitarbeiter, weshalb keinem so richtig die Leitung obliegt, nie einer im Besitz sämtlicher Informationen bezüglich Kindern und Tagesabläufen ist uns dadurch viel Chaos entsteht. Somit eignet man sich automatisch eine gewisse Flexibilität an, damit man seine Tätigkeiten irgendwie an den „Tagesablauf“ anpassen kann.

Natürlich bin ich durch das alleine Leben bzw. WG Leben erwachsener und selbstständiger geworden und übernehme auch Verantwortung und Aufgaben für andere.

Eine definitiv nicht zu unterschätzende Veränderung ist auch mein Umgang mit Insekten bzw. Ungeziefer. Zwar versprühe ich bei einer Sichtung eines Tieres mit mehr als vier Beinen immer noch keine Euphorie, aber ich habe doch durch Kakerlaken, Hundert- und Tausendfüßler, Termitenangriffe und nicht zuletzt Spinnen gelernt, dass diese Tiere nicht der Weltuntergang höchstpersönlich sind.

Was mir momentan sehr im Entwicklungspolitischen Kontext sehr auffällt, ist der Ausbau der Straßen in Dar es Salaam. Dies wird gemacht, um das wahnsinnig hohe Verkehrsaufkommen und die damit verbundenen Staus zu minimieren und schlussendlich die Stadt weiterzubringen. So weit, so gut. Allerdings wird für diese Erweiterung alles Umliegende platt gemacht. Jegliche Straßenmärkte und auch viele Häuser werden dem Erdboden gleichgemacht. Auch das alte Heim von Watoto Wetu wurde zerstört. So viele Menschen verlieren aufgrund dieser Bauarbeiten ihre Wohnungen, ihre Arbeit, ihre Lebensgrundlage. Ist es dann wirklich Fortschritt, wenn so viele Menschen leiden müssen?

Ein weiterer Punkt in der Politik Tansanias der mich besorgt, ist eine geplante Gesetzesänderung, die wahrscheinlich dazu führen wird, dass die Meinungsfreiheit eingeschränkt werden kann. Zum Beispiel kann dann die Registrierungsbehörde uneingeschränkt Parteien anerkennen oder löschen und sie darf politische Informationen für Bürger zensieren. Es könnte dadurch nicht nur zu Tumulten innerhalb des Landes kommen, sondern auch zur Gefährdung internationaler Beziehungen. Beispielsweise ein Land wie Deutschland, das maßgeblich an der Unterstützung Tansanias beteiligt ist, könnte sich aufgrund solch einer politischen Entwicklung von Tansania distanzieren. Tansania könnte schlussendlich also auch finanzielle Verluste erleiden.

Des Weiteren beschäftigt mich das Schulsystem. Ab der achten Klasse wird hier der Unterricht ausschließlich auf Englisch abgehalten. Das Problem dabei ist, dass die Lehrweise des Frontalunterrichts sehr verbreitet ist, und keiner merkt, dass die Schüler nicht hinterherkommen. Fast keines der Kinder bei uns im Heim kann Englisch sprechen, manche davon gehen sogar nächstes Jahr in die achte Klasse. Sie werden massive Probleme haben dann im Unterricht mitzukommen, und im Endeffekt wird ihre Ausbildung darunter leiden. Nach dem, was ich bis jetzt beobachtet habe, müssten meiner Meinung nach Lehrer besser ausgebildet und der Frontalunterricht abgeschafft werden. Vielleicht wäre es auch sinnvoll, den ausschließlich englischsprachigen Unterricht freiwillig zu machen und für die restlichen Schüler den Unterricht auf Swahili anzubieten. Ich denke, dass das Schulsystem so auf die Dauer keinen Bestand hat und irgendwann auf die eine oder andere Weise abgeändert werden muss.

In der Einsatzstelle läuft es momentan nicht wirklich gut. Nach den Weihnachtsferien wurden fünf Kinder auf ein Internat gebracht. Somit sind jetzt nur noch acht Kinder im Heim, die auch oft erst nach 18 Uhr von der Schule nach Hause kommen. Folglich haben wir kaum etwas zu tun. Ein weiteres Problem ist die Kommunikation mit der Leitung. Uns werden generell keine Aufgaben zugeteilt und für uns wichtige Informationen (wie zum Beispiel, dass fünf Kinder auf ein Internat gehen werden) werden uns nicht mitgeteilt. Solche Sachen müssen wir dann im Nachhinein erfragen. Auch fehlen der Leitung selbst einige Informationen über die Kinder, zum Beispiel um wie viel Uhr sie in die Schule gehen und wann sie wieder heimkommen. Meiner Meinung nach ist die ausschließliche Beschäftigung von Ehrenamtlichen, gerade in der Leitung, sehr hinderlich, um Struktur in die Heimarbeit zu bekommen.

Dadurch, dass uns keine Aufgaben zugeteilt werden, suchen wir uns selbst Aufgaben, die uns Spaß machen. Wir helfen bei den Hausaufgaben, waschen Kinder, Geschirr und Klamotten, spielen Brett- und Kartenspiele  und seit neustem Tanzen wir fast jeden Abend 45 Minuten mit den Kindern. Das hört sich jetzt vielleicht nach gar nicht so wenigen Tätigkeiten an, aber den Großteil der Zeit sitzen wir einfach nur rum und haben nichts zu tun, was mich extrem frustriert und bei mir aktuell ein persönliches Tief auslöst. Manchmal weiß ich gar nicht, wieso ich überhaupt noch hier bin.

Auch wenn ich die Kinder und die Mitarbeiter bei Watoto Wetu sehr mag, halte ich es für fragwürdig, ob es in dieser Situation noch eine geeignete Einsatzstelle für Freiwillige ist, da wir momentan ziemlich überflüssig sind.

Der einzige derzeitige Lichtblick ist, dass diesen Monat zehn neue Kinder von der Regierung kommen sollen. Da uns so etwas aber vor Monaten schon einmal gesagt wurde, bin ich mir nicht sicher, ob diese Kinder jemals zu uns kommen werden.

Der tansanischen Kultur versuche ich mit Interesse und Respekt zu begegnen.

Ich schaue gerne beim Kochen zu und erfrage Dinge über Themen, die mich interessieren, wie zum Beispiel Naturmedizin oder auch Dämonenaustreibungen. Natürlich sind auch kleine Dinge, wie meinen Körper bedeckt zu halten oder mit der Hand zu essen für mich selbstverständlich, und ich habe gelernt, dass ich ältere Menschen mit „Shikamoo“ (das bedeutet so viel wie „ich respektiere dich“) begrüßen muss.

Was mir immer wieder auffällt, ist wie wichtig es ist, Swahili zu sprechen um die Kultur besser zu verstehen. Ich kann die Sprache zwar noch nicht besonders gut, aber ich kann mich gerade mit Kindern schon ziemlich gut unterhalten und zum Einkaufen und Verhandeln reicht es auch schon. Aber um mich noch besser anpassen zu können, ist es mir wichtig, die Sprache noch besser zu lernen.

Ein kultureller Unterschied, mit dem ich große Schwierigkeiten habe, ist die Beziehung von Erwachsenen und Kindern. Die meisten Erwachsenen schlagen Kinder und behandeln sie auch oft ein wenig wie Diener. Natürlich ist dieses „Dienersein“ ein Ausdruck des Respekts gegenüber des Alters, was hier sehr wichtig ist. Trotzdem ist es für mich sehr befremdlich, wenn die Kinder den Erwachsenen das Essen anrichten, ihnen die Hände waschen und ständig irgendwelche Dinge bringen sollen. Für mich ist diese Respekt vor dem Alter Sache oft einfach zu viel. Selbstverständlich sollte man als Kind normalerweise auf das hören, was Erwachsene sagen, aber ich finde, ein Kind sollte nicht Dienstmädchen spielen müssen.

Für die Zukunft nehme ich mir vor allem vor, wieder mehr Motivation für die Arbeit in der Einsatzstelle zu haben und somit neue Projekte zu starten. Zum Beispiel würde ich gerne die Schlafzimmer der Kinder streichen, damit diese nicht mehr so trist aussehen.

Ich wünsche mir auch, mehr tansanische Kontakte zu knüpfen, um noch mehr über die Kultur zu erfahren.

Zu guter Letzt nehme ich mir vor, noch mehr Swahili zu lernen.

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Bericht nochmal einen genaueren Einblick in mein Jahr in Tansania geben.

Bis dann

Eure Tine

Sansibar

Hallo Leute,

erst einmal wünsche ich euch allen noch ein frohes neues Jahr.

Und damit sind wir auch schon genau beim Thema.

Nachdem meine Mitfreiwillige und ich Weihnachten im Heim verbrachten, haben wir uns vom 28.12. bis zum 06.01. freigenommen, um Silvester auf Sansibar zu verbringen. Sansibar ist eine Insel im Osten von Dar es Salaam. Sie ist stark muslimisch geprägt, was auf die Handelsbeziehungen mit Arabien und dem persischen Golf, die ab dem zwölften Jahrhundert aufblühten, zurückzuführen ist.

Um 9 Uhr ging es zu Hause los, um pünktlich auf der 12:30 Uhr Fähre zu sein. Dank meiner Residence Permit zahle ich Einwohnerpreise und musste deshalb nur 25000 Tansanische Schilling (9,50€) statt 30,80€für Non Residents zahlen.

Und dann ging es los. 100 Minuten auf dem Deck eines Katamarans mit Vollgas über’s offene Meer. Ich habe selten etwas so beeindruckendes gesehen. Rundherum nur Meer und teilweise sehr hohe Wellen. Auch die Sonneneinstrahlung wäre ohne eine Zentimeter dicke Schicht Sonnencreme fatal gewesen.

In Stone Town, dem ältesten Teil der Insel, angekommen, wurde ich erst mal mit Eindrücken überflutet. Die Stadt sieht komplett anders aus als Dar es Salaam. Sie sieht aus wie ein ganz andere Land. Die Häuser alt, schlank und hoch gebaut, im persischen Stil. Überall liegt der Duft von Zimt, Kardamom, Curry und anderen Gewürzen in der Luft. Es ist einfach wunderschön. Ein Autor benutzte in seinem Buch, in dem er über Sansibar schrieb, das Wort „sansibar“ anstelle von wunderbar. Als ich das Buch damals las fand ich es einfallslos und nervig (finde ich auch heute noch), aber jetzt kann ich sagen, dass diese Analogie mehr als zutreffend ist.

Küste von Stone Town

Da Sansibar so wunderbar ist, lockt es auch sehr viele Touristen an.

Die ganzen engen Gassen sind voll mit Massai Souvenirläden, Cafés, Schneidereien, Einheimischen und Touristen. Als Tourist wird man die ganze Zeit von den Einheimischen mit einem aus König der Löwen bekannten „Hakuna Matata“ (keine Sorgen) angesprochen. Fun Fact am Rande: Hakuna Matata ist  nicht ganz richtig und heißt eigentlich Hakuna Matatizo. Die Sansibaris benutzen es daher auch wirklich nur für Touristen.

Generell sollte man sich, meiner Meinung nach, bei einer Sansibar Reise genug Zeit für Stone Town nehmen. Wir haben alleine mehrere Tage nur damit verbracht, durch die Gassen zu laufen und uns die Häuser und Geschäfte anzuschauen.

Auch historisch hat Stone Town viel zu bieten. Die Stadt war im 19. Jahrhundert Handelszentrum für Gewürze und Sklaverei. Daher ist der alte Sklavenmarkt wahnsinnig interessant. Es gibt dabei eine Ausstellung durch die man gehen kann, in der an Infotafeln die ganze Geschichte der Sklaverei in Westafrika detailliert geschildert wird. Am Ende der Ausstellung geht man in einen engen, stickig feuchten Keller, in dem früher zwei Sklavenzellen waren. Auch wenn man weiß, wie schlecht Sklaven behandelt wurden, sind diese Zellen nochmal ein Schock. Wir standen mit zehn Leuten in einer 70-Mann-Zelle. Länger als zwei Minuten hätte ich es aufgrund der Beengtheit du der stickigen Luft nicht ausgehalten.

Wer sich also ein wenig für Geschichte interessiert, sollte definitiv den Sklavenmarkt besichtigen. Heute steht auf dem Markt übrigens eine kleine, anglikanische Kirche.

Kirche

Weitere sehenswerte Dinge sind zum Beispiel das Old Fort, das früher Gefängnis und Hinrichtungsort war, bis es 1949 in einen Tennisclub für Frauen umgewandelt wurde, und Prison Island.

Old Fort

Als wir nach Prison Island fuhren, wussten wir nicht wirklich, was uns erwarten würde.

Wir sind einfach auf einem motorisierten Holzboot zusammen mit einer Gruppe Einheimischer rübergefahren (ist viel billiger als mit einer geplanten Touristengruppe zu fahren).

mit solchen Booten fährt man von Stone Town nach Prison Island

Dort angekommen mussten wir feststellen, dass von einer Gefängnisinsel nicht wirklich viel zu erkennen ist (die Insel wurde auch im Endeffekt nie als Gefängnis genutzt, stattdessen wurden dort Menschen mit Gelbfieber untergebracht). Dafür gibt es aber einen kleinen Park mit einer Aldabra Riesenschildkröten Auffangstation, für die sich der Kurztrip wirklich lohnt. Als wir in den Park gingen, wussten wir auch noch nicht, dass dort Riesenschildkröten leben, wir haben eher kleine Schildkröten erwartet. Ich fand es also etwas witzig, dass im Park so große Schildkrötenskulpturen rumstanden und habe mich etwas erschreckt, als ich neben einer „Skulptur“ stand und diese sich bewegte.

Ein weiterer wichtiger Punkt jeder Reise ist natürlich das Essen. Und da hat Stone Town einiges zu bieten. In den Restaurants gibt es viele Curry-Gerichte und der Reis wird fast immer mit Gewürzen gekocht. Aber am spektakulärsten sind die Essensstände in den Forodhani Gärten. Jeden Abend werden in diesem Park ungefähr 50 Stände aufgebaut. Es gibt dort Fleisch-, Fisch- und Gemüsespieße, Falaffel, Fladenbrote, Reiseintöpfe, Crêpes, Dürem, Obst, Chipsi-Mayai (tansanisch Gericht, Pommes Frites Omlette), frischgepresste Säfte (wobei Zuckerrohrsaft sehr beliebt ist) und so, so vieles mehr. Leider ist das Essen, und auch fast alles andere, auf Sansibar aufgrund der vielen Touristen für tansanische Verhältnisse unglaublich teuer. Für alle, die mal nach Sansibar möchten habe ich dafür einen kleinen Geheimtipp. Schräg gegenüber des Sklavenmarkts ist ein eher unscheinbarer Imbiss, in dem meistens nicht viel los ist. Neben einer großen Essensauswahl gibt es dort die besten Burger und Brownies, die ich je gegessen habe und das zu normalen „einheimischen“ Preisen (Burger 1,30€).

Zu Silvester haben wir uns dann mit Freunden in Paje (Ostküste) getroffen. In Paje sind die Touristenstrände. Weißer Sandstrand und türkis blaues Wasser. Einfach wunderschön.

Da wir keinen Strandurlaub machen wollten, waren wir hier nur eine Nacht. Ein Abstecher lohnt sich aber auf jeden Fall.

Ein weiteres Highlight unserer Reise war der Jozani Forest. Dieser beherbergt viele rote Colobus Affen. Mit einem Guide läuft man durch den Urwald, bekommt verschiedene Tiere und Pflanzen, wie zum Beispiel Eukalyptus, gezeigt. Zum Jozani Forest gehör zudem auch ein Mangroven Wald. Mangroven sindverholzende Salzpflanzen. Sie stehen also im Salzwasser und um sie zu sehen gibt es einen kleinen Pfad auf einem Holzsteg durch den Wald.

Colobus Affe
Urwald
Mangrovenwald

Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in unsere Reise geben.

Ich persönlich habe den Urlaub dort sehr genossen. Die Insel ist „sansibar“ und es gibt so viel zu sehen. Es war auch mal angenehm aufgrund der vielen Touristen nicht ständig als Weiße aufzufallen wie ein bunter Hund.

Es wird auf jeden Fall nicht meine letzte Sansibar Reise gewesen sein und ich freue mich schon auf die nächste ( die ist auch schon für Februar geplant, da ich dann von meiner Familie besucht werde).

Bis dann

Eure Tine

Quartalsbericht

Hallo Leute,

der heutige Beitrag wird etwas anders als sonst.

Ich bin jetzt seit drei Monaten in Tansania und eine meiner Aufgaben als Freiwillige im weltwärts Dienst ist es, Quartalsberichte zu schreiben. Da jetzt ein viertel meines Dienstes vorüber ist, ist es also Zeit für meinen ersten Bericht. Der Bericht dient unter anderem zur Selbstreflektion und auch zur Rückmeldung für meine Programmleitung in Deutschland, wie mein Jahr so verläuft.

Eine andere Aufgabe, die ich als weltwärts Freiwillige habe, ist es so viel wie möglich von meinen Erfahrungen in diesem Jahr an die Öffentlichkeit zu bringen. Daher habe ich mich dazu entschieden, meinen Quartalsbericht hier auf meinem Blog zu veröffentlichen, weil er sehr ehrlich meine Gefühle und Eindrücke vom letzten viertel Jahr zusammenfasst. Ich dachte anfangs, es sei vielleicht etwas zu persönlich ihn zu posten, aber ich denke, dass auch das dazugehört, wenn man wirklich ehrlich über sein Jahr erzählen möchte.

Bevor nun mein Bericht kommt, sind hier erst mal die inhaltlichen Vorgaben die mir gestellt wurden, wobei auch gerne gesehen wird, dass darüber hinaus gegangen wird (was ich auch an der ein oder anderen Stelle getan habe).

 

  1. Was hat dir dein Freiwilligendienst bisher persönlich gebracht?
  2. Wie würdest du dein eigenes Auftreten im Gastland sowie deinen Umgang mit kulturellen Unterschieden beschreiben?
  3. Wie ordnest du deine (bisherigen) Erfahrungen im (entwicklungs-)politischen Kontext ein? Welche Aspekte von (Entwicklungs-)Politik beschäftigen dich derzeit und warum?
  4. Was nimmst du dir für den weiteren Verlauf deines Freiwilligendienstes vor? (4. Bericht: Für die Zeit nach dem Freiwilligendienst als Schlussfolgerung daraus?)
  5. Wie würdest du deine Rolle in der Einsatzstelle beschreiben? Welche Herausforderungen gibt es und wie gehst du damit um? Welche Ziele verfolgst du bei der Arbeit in deiner Einsatzstelle?

So nachdem ihr jetzt ungefähr Bescheid wisst, worum es gehen soll, folgt nun mein Bericht:

 

  1. Quartalsbericht

Die letzten drei Monate hier in Dar es Salaam haben mich auf jeden Fall verändert. 1000 Mal habe ich über einen Abbruch nachgedacht. Noch nie in meinem Leben habe ich meine Familie und Freunde so sehr vermisst, wie in den letzten Wochen. Noch nie habe ich mich in einer Kultur so fremd und verloren gefühlt wie hier. Mein Kulturschock war riesig. Ständig war ich krank, weil mein Körper sich nicht so schnell an die neue Umgebung gewöhnt hat. Aber durch das alles habe ich unglaublich viel an Durchhaltevermögen gewonnen. Und das hat sich auch definitiv gelohnt. Ich vermisse mein zu Hause in Deutschland immer noch sehr, aber langsam wird Dar es Salaam auch immer mehr zu einem zweiten zu Hause für mich. Ich fühle mich in dieser großen Stadt jeden Tag etwas weniger fremd. Ich fange an, die Stadt zu mögen und die Kultur zu schätzen.

Dadurch, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben ohne Eltern wohne, bin ich auch um einiges selbstständiger geworden. Ich muss Miet-, Strom- und Wasserkosten zahlen und muss monatliche Abrechnungen machen.

Eine andere wichtige Sache, die ich gelernt habe, die einem im ersten Moment als nicht sonderlich schwierig erscheint, ist um Hilfe zu bitten. Ich verstehe die Sprache nicht. Wie verhandle ich auf dem Markt? Ich habe vorher noch nie das Gas am Gaskocher ausgewechselt. Ich hatte noch nie Riesentausendfüßler in meiner Wohnung. Sind sie vielleicht giftig? Für all diese Fragen (und viele mehr), so banal sie sich auch anhören, brauchte ich Hilfe. Ich frage nicht gerne um Hilfe. Mir ist es häufig etwas unangenehm und vielleicht bin ich auch manchmal ein wenig zu stur um einzusehen, dass ich etwas alleine nicht kann. Aber alleine hätte ich meine Probleme nicht lösen können. Ich habe dadurch also gelernt, dass es vollkommen in Ordnung ist, sich Hilfe zu holen, wenn man sie braucht.

 

Und ich habe sehr viel über die tansanische / Dar es Salaamische Kultur gelernt. Vielleicht habe ich auch mehr beobachtet, als ich bis jetzt gelernt habe. Bei vielen Dingen weiß ich inzwischen das sie so sind, da ich es sehen kann. Bei vielen Dingen verstehe ich aber noch nicht, warum sie so sind, weil ich sie noch nicht richtig gelernt habe.

Aber was mir bis jetzt aufgefallen ist, ist dass die Kultur sich sehr von der deutschen unterscheidet. Manchmal finde ich das wahnsinnig angenehm, weil ich die deutsche Kultur in den Punkten nicht immer nachvollziehen kann, aber manche Dinge können mich auch schlichtweg nerven. Wie zum Beispiel wenn mir ständig Mzungu (Weiße) hinterhergeschrien wird. Ich habe sehr oft das Gefühl, nur auf meine Hautfarbe reduziert zu werden. Manchmal komme ich mir wie ein Zootier vor. Oftmals wollen mich Leute anfassen oder Bilder von mir machen. Des Öfteren erzählen mir wildfremde Menschen, dass sie mich lieben. Ich versuche es zu verstehen. Das Anstarren kann ich nachvollziehen, auch wenn ich es unangenehm finde. Die Menschen in Dar es Salaam sehen sehr selten weiße Menschen. Kleine Kinder sehen vielleicht auch ihren ersten weißen Menschen, wenn sie mich sehen. Sie sind es häufig also nicht gewohnt. Wäre die Situation umgekehrt, würde ich mich vielleicht auch zweimal nach dem Menschen umdrehen. Meine Mitfreiwillige und ich haben auch mit einheimischen Freunden darüber gesprochen, um es besser verstehen zu können. Trotzdem ist es an vielen Tagen nicht einfach damit umzugehen. Ich probiere das Hinterherrufen zu ignorieren und freundlich den Leuten Hallo zu sagen, wenn sie mich begrüßen. Aber ungefragtes Anfassen und Fotos machen kann ich nicht verstehen und nicht rechtfertigen, da es für mich persönlich zu viele Grenzen überschreitet.

Eine andere Angewohnheit, die hier weitverbreitet ist und an die ich mich erst gewöhnen musste, ist die Unpünktlichkeit. So oft kommen Leute erst zwei Stunden nach der verabredeten Zeit und es wird nicht mal als unhöflich angesehen. Ich verstehe inzwischen, dass die Menschen hier häufig ein anderes Zeitverständnis als die meisten Deutschen haben. In Deutschland wird viel Wert auf Pünktlichkeit gelegt. Man hetzt sich ab, wenn man mit etwas spät dran ist. Ich habe hier das Gefühl, dass die Dinge einfach so lange dauern, wie sie eben dauern. Wenn man später kommt, dann ist das eben so. Man hetzt sich nicht wegen jedem unnötigen Kleinkram. Diese Mentalität finde ich eigentlich sehr gut, da man sich für die wichtigen Dinge auch wirklich die Zeit nimmt, die man braucht. Ich lerne immer mehr, es mit der Pünktlichkeit nicht so ernst zu nehmen. Wenn ich noch etwas zu tun habe, das länger dauert als erwartet, dann treffe ich meine Freunde eben erst eine Stunde später am Strand (Wobei ich sagen muss, dass ich bei einer Verspätung die länger als eine Stunde dauert immer noch des Öfteren nicht aus meiner „deutschen Haut“ raus kann und es mich dann doch noch ein bisschen aufregt, aber daran arbeite ich).

Was ich absolut liebe, ist die Gastfreundschaft. Fast alle Tansanen, die ich bis jetzt kennengelernt habe, haben immer ein freundliches „Karibu“ (Willkommen) auf den Lippen. Viele laden uns zum Essen ein, wollen uns zeigen wie man Nationalgerichte kocht und bringen uns Swahili bei. Bei sehr vielen Menschen kommt es mir nicht wie ein leeres Karibu vor und nicht wie „ich bin freundlich, weil man das halt so macht“. Häufig ist es wirklich echtes Interesse und große Gastfreundschaft und das finde ich toll und bin es so aus Deutschland eher weniger gewohnt.

Gerade im Waisenheim sind die Menschen unglaublich freundlich und haben uns Freiwillige herzlich aufgenommen.

Dafür war das Arbeiten dort gerade anfangs nicht leicht. Das hat vor allem damit zu tun, dass meine Mitfreiwillige und ich schlechte Arbeitszeiten haben, da wir früh morgens zwei Kinder zur Schule bringen müssen und dann über den Vormittag fast keine Kinder im Heim sind. In dieser kinderfreien Zeit war es gerade in den ersten Wochen schwer, sinnvolle Arbeit zu finden, auch weil uns keiner wirklich Arbeit zuteilt. Inzwischen dürfen wir aber bei Dingen wie Wäsche- und Geschirrwaschen, Essen vorbereiten und kleine Kinder waschen mitmachen. Nachmittags haben wir sowieso viel zu tun, da wir mit den kleinen Kindern Hausaufgaben machen, sie zum Mittagsschlaf bringen und mit den älteren Kindern spielen. Wir sollen auch bald die Buchhaltung übernehmen. Für die Zukunft würden wir gerne kleine Projekte wie Geburtstagsfeiern und Karaoke Nachmittage planen. Ich denke auch darüber nach, mich vielleicht um die Facebook Page des Heims zu kümmern. Die größte Herausforderung in meinem Projekt ist für mich, dass die Kinder geschlagen werden. Gerade am Anfang wusste ich überhaupt nicht wie ich damit umgehen sollte. Schlagen richtet sich gegen alle meine Wertvorstellung, für mich ist es einfach komplett falsch. Für viele Menschen hier aber nicht. Es ist normal, es gehört zum Alltag. Jetzt wo ich die Mitarbeiter besser kenne, sage ich auch, dass ich gegen schlagen bin. Mit einem Mitarbeiter konnte ich mich auch schnell darauf einigen, dass ein Kind statt Schlägen einfach nicht mehr spielen darf, bis es seine Haushaltsaufgaben erledigt hat.

Das einzige andere größere Problem ist häufiges rumsitzen auf der Arbeit, weil es keine Aufgaben gibt. Aber das wird langsam besser und nach den Ferien ändern sich wahrscheinlich auch unsere Arbeitszeiten, so dass wir mehr Zeit mit den Kindern verbringen können.

Mit dem Punkt Entwicklungspolitik habe ich mich bis jetzt noch nicht großartig auseinandergesetzt, da ich momentan noch sehr viel darüber nachdenken muss, wie ich mich in diesem doch noch sehr fremden Land zurechtfinde und wie ich hier reinpasse.

Momentan sehe ich Entwicklungspolitik sehr kritisch. Es fällt mir schwer zu sagen, dass ein Land unterentwickelt ist. Ist es vielleicht nicht einfach anders? Ich sehe, dass ein Land wie Tansania natürlich immense Probleme mit Armut hat und es natürlich gut ist, die Armut zu bekämpfen. Aber ich weiß nicht ob, eine Industrialisierung in diesem Land der richtige Schritt ist. Tansania ist doch kulturell komplett anders als vergleichsweise Deutschland oder die USA. Vielleicht passt es einfach nicht zum Lebensstil.

Aber ich wurde jetzt schon des Öfteren damit konfrontiert einige Stunden oder auch einige Tage ohne Wasser und ohne Strom zu leben. Für ein oder zwei Tage ohne Strom zu leben finde ich jetzt nicht ganz so schlimm. Aber ohne Wasser ist für mich die pure Hölle. Ich kann nicht duschen gehen, die Toilettenspülung geht nicht, ich kann weder Klamotten noch Geschirr waschen und kochen ohne Wasser ist auch eher schwierig. Bei Themen wie Wasserversorgung ist es extrem wichtig, dass sich was ändert. Ich habe ja eine meistens stabile Wasserversorgung und leide schon, wenn es da mal hapert. Andere Menschen in Tansania haben dagegen ja einen viel begrenzteren Zugang zu Wasser als ich. Daher finde ich Entwicklungshilfe nicht komplett falsch, da sie ja auch versucht, Dinge wie die schlechte Wasserversorgung zu beheben.

 

Für den Rest meines Jahres hier nehme ich mir vor, mehr von der Kultur zu verstehen, auch aus Dar es Salaam herauszukommen um etwas anderes als das Stadtleben kennenzulernen. Auch möchte ich natürlich mehr einheimische Freunde finden und mich im Projekt noch mehr einbringen.

 

 

 

Das war’s mit meinem Bericht. Ich hoffe er hat euch einen guten Einblick in mein Leben hier in Dar es Salaam gegeben.

 

Bis dann

Eure Tine

Mein Arbeitsalltag

Hallo Leute,

in meinem heutigen Beitrag möchte ich euch etwas über meinen momentanen Arbeitsalltag im Waisenheim erzählen.

Zurzeit muss ich jeden Morgen um 5:00 Uhr aufstehen, damit ich um 7:00 Uhr im Heim bin.

Dort sind meine Mitfreiwillige und ich dann dafür verantwortlich, zwei Jungs zur Vorschule zu bringen.

Wenn wir um 8:00 Uhr zurück im Heim sind, gibt es leider nicht so viel zu tun, da die meisten Kinder in der Schule sind. Oftmals werden wir dann erst einmal zum Frühstück eingeladen, bei dem es, typisch tansanisch, Mandazi (frittiertes Gebäck aus Mehl, Hefe und Wasser) mit Chai (Chai ist hier die Bezeichnung für jeden x-beliebigen Tee) gibt.

Mandazi

Danach sitzen wir leider auch oft lange Zeit nur rum, ohne wirklich etwas zu tun zu haben. Manchmal fallen alltägliche Aufgaben wie Kleider waschen, Geschirrspülen oder Gemüse putzen an, bei denen wir dann helfen können.

Mittagessen vorbereiten

Um halb 12 laufen wir dann wieder los, um die beiden Jungs wieder abzuholen. Mit den beiden wieder im Heim, müssen wir sie erst dazu bringen, ihre Kleidung von der Schuluniform in normale Klamotten zu wechseln (was des Öfteren viel gutes Zureden benötigt), bevor wir dann mit ihnen die Hausaufgaben angehen. Momentan lernen sie vor allem, wie man die Zahlen von 20 – 30 auf Englisch schreibt. Auch eine kleine Herausforderung.

Wenn wir damit fertig sind, gibt es auch meist schon Mittagessen.

Danach müssen wir die Jungs zum Mittagsschlaf überreden, vor dem sie sich immer drücken wollen. Inzwischen habe ich aber herausgefunden, dass eine Geschichte vorlesen den Prozess um einiges beschleunigt.

Nachdem wir auch das erledigt haben, ist es für gewöhnlich fast 15:00 Uhr und für uns damit das Ende unseres Arbeitstages.

Danach nehmen wir abends meistens noch Swahili Unterricht, damit wir uns bald besser mit den Kindern verständigen können.

An sich mag ich die Arbeit im Waisenheim sehr. Trotzdem habe ich sehr oft das Gefühl, überflüssig zu sein, da am Vormittag kaum Arbeit anfällt. Einerseits liegt das natürlich an meinen Arbeitszeiten. Wenn ich erst mittags anfangen würde, könnte ich viel mehr mit den Kindern arbeiten. Da hoffe ich auch, dass sich das ab Dezember ändern wird, da dann große Ferien sind und die beiden Vorschüler danach auf ein Internat gehen werden.

Auch dürfen wir (jedenfalls vorerst) nicht in der Schule arbeiten, da es aufgrund unserer Arbeitserlaubnis nicht erlaubt ist. Auch das frustriert mich, weil ich mich sehr darauf gefreut habe und ich dadurch vormittags auch durchgängig etwas zu tun hätte.

Das klingt jetzt natürlich alles sehr negativ.

Aber ich habe auch sehr viel Spaß beim Arbeiten.

Die Kinder bringen einen immer zum Lachen und die Mitarbeiter sind alle richtig herzlich. Fast jeder will uns rund um die Uhr neue Wörter auf Swahili beibringen, was mir auch wirklich viel hilft.

Gerade die Arbeit mit den beiden kleinen Jungs macht sehr viel Spaß. Manchmal sind sie zwar auch ziemlich anstrengend (ist ja klar, so ziemlich jedes Kind ist das mal), aber normalerweise sind sie richtig witzig und süß. Sie können für ihr Alter auch schon recht gut Englisch, was die Kommunikation um einiges erleichtert.

Auch haben die Bibi (= Großmutter, also die Hausmutter) und ein anderer Mitarbeiter in letzter Zeit angefangen uns zu zeigen, wie verschiedene tansanische Gerichte, z. B. ein Erbsenreisgericht oder Mandazi, zubereitet werden. Gerade die beiden sind sehr bemüht, uns so viel wie möglich beizubringen, wofür ich wahnsinnig dankbar bin.

Eine richtige Lösung für die Situation habe ich momentan noch nicht. Ich hoffe, dass die Zeiten, in denen wir nichts zu tun haben, sich nach und nach mit Arbeit füllen werden. Ich weiß auch, dass diese Situation bei den meisten Freiwilligendiensten in den ersten Monaten herrscht. Meine Mitfreiwillige und ich versuchen daher auch, uns selbst kleine Projekte zu überlegen, die wir durchführen können. Zum Beispiel würden wir gerne (wenn unsere Chefs damit einverstanden sind) vielleicht einmal im Monat eine Art Karaoke Nachmittag veranstalten, weil die Kinder es lieben, in kleinen Grüppchen eine Gesangs- und Tanzeinlage vorzuführen.

Ich hoffe, dass ihr jetzt eine gute Vorstellung von meiner Arbeit als Freiwillige im Waisenheim habt.

Bis dann

Eure Tine

Safari

Von Freitag, dem 21.9. bis Dienstag, dem 25.09. ging es mit meiner Mitfreiwilligen, unserem Mentor und 2 weiteren Freiwilligen nach Arusha (Nordtansania, beim Kilimandscharo), auf Safari.

Unsere Reisegruppe

Um 6 Uhr morgens war Treffpunkt an unserer Bushaltestelle, da dort um 6:30 Uhr der Reisebus abfahren sollte. Um 7:00 Uhr ging es dann pünktlich (jedenfalls nach tansanischem Zeitverständnis) los. Auf den angekündigten acht Stunden Fahrt, die sich schließlich als 14 Stunden entpuppten, (mal wieder das in Tansania weitverbreitete Zeitverständnis) gab es nur eine Pause von zehn Minuten. Auch generell ist das Reisebusfahren ein Erlebnis. Vor allem auf der Hinfahrt wurden wir fast durchängig mit sehr lauter Musik beschallt, oder uns wurden Spiderman Filme (die jedoch dann zu leise waren um etwas zu verstehen) und tansanische Soaps gezeigt. Die Busse halten häufig an um neue Passagiere aufzugabeln. In den kurzen Perioden des Stehens kommen meist sehr viele Verkäufer an die Fenster gerannt, die einem jegliche Snacks, Getränke und Elektronik verkaufen wollen (sehr praktisch, wenn man für die lange Fahrt, wie wir, nicht genug Essen dabei hat).

Als wir abends schließlich in Arusha ankamen, wo es nachts zu meinem Erfreuen ziemlich kalt war, wurden wir von unserem Safari Guide abgeholt und ins Hostel gebracht. Das Hostel hatte die bequemsten Betten, richtig leckeres Frühstück und sogar warmes Wasser, wobei ich das leider an dem Tag irgendwie nicht gemerkt habe.

Samstags morgens ging es auch endlich los auf Safari. Um 8:00 Uhr fuhren wir mit einem typischen Safari Geländewagen zwei Stunden bis zum Tarangire Nationalpark. Dieser Park ist unter anderem sehr berühmt für seine Affenbrotbäume.

Affenbrotbaum

Außerdem kann man im Tarangire Park Giraffen, Zebras, Affen, Elefanten, Büffel und vieles mehr sehen.

Elefantenfamilie, die an uns vorbeilief

Abends fuhren wir dann zu dem Campingplatz, auf dem wir die nächsten Tage schlafen sollten. Wir waren darauf gefasst, dass es entweder kein oder nur kaltes Wasser zum Duschen geben würde und dass wir alle zusammen in einem Zelt auf harten Isomatten schlafen müssten. Stattdessen erwarteten uns zwei – Mann Zelte, in denen richtige Holzbetten mit Matratzen standen. In den Duschen gab es auch richtig warmes Wasser und jede Safarigruppe hatte sogar ihren eigenen Koch. Das hatten wir definitiv nicht erwartet.

Am nächsten Morgen sind wir sehr früh zum nächsten Nationalpark, dem Ngorongoro Crater, losgefahren.

Dieser Park war für mich besonders beeindruckend, da man erst lange den Berg, in dem der Park liegt, hochfahren muss, um dann in der Mitte wieder runterzufahren. Der Ngorongoro Crater ist nämlich, wie der Name einem vielleicht schon verrät, ein erloschener Vulkan. Die Tiere leben dort größtenteils im Krater.

Blick von oben in den Krater

Ich hatte an diesem Tag noch besonderes Glück, da ein junger Löwe direkt an mir vorbeilief.

junger Löwe auf der Suche nach einer neuen Familie

Zebraherde im Krater

Am letzten Tag ging es dann zum Lake Manyara Nationalpark. Dieser Park sieht aufgrund der Vegetation auch wieder komplett anders aus als die beiden vorherigen Parks.

Der Lake Manyara wird nämlich von einem großen und grünen Wald umgeben, in dem wahnsinnig viele Paviane leben.

sprungbereiter Pavian

Am See sieht es durch das viele Schilf richtig idyllisch aus.

Blick auf’s Schilf und Nielpferdfamilie

An der letzten Station im Park gelangt man noch zu einem Hot Spring, also einer heißen Quelle, aus der Salzwasser in den See einläuft.

Steg mit Aussichtspunkt über den See

An diesem Abend sind wir zurück in unser Hostel in Arusha, wo ich dieses mal auch den Hebel für das warme Wasser fand. Am nächsten Morgen fuhr der Bus pünktlich um 6:30 Uhr (also um 7:00 Uhr) ab und brachte uns wieder nach Dar es Salaam, wo wir alle müde in unsere Betten fielen.

So viel zu meiner Safari.

Bis dann!

Eure Tine

Tansania – erste Eindrücke

Hallo Leute,

wie die meisten meiner Leser wissen werden, bin ich für das nächste Jahr in Tansania, also Ostafrika. Am 3. September bin ich von Frankfurt über Istanbul nach Dar es Salaam geflogen, wo ich jetzt auch wohne.

Für diejenigen, die nicht genau wissen, was ich hier mache, nochmal eine kurze Zusammenfassung:

Ich mache einen Freiwilligendienst im Waisenhaus Watoto Wetu Tanzania. Der Freiwilligendienst dauert ein Jahr und wird zum Teil durch das weltwärts-Programm vom Bund und zum anderen Teil von Spendern finanziert. An dieser Stelle möchte ich mich auch herzlich bei allen meinen Spendern bedanken, die mich bei meinem Jahr unterstützen.

In unserem Vorbereitungsseminar hatten wir eine Einheit über das einseitige und rassistische Berichten und den Problemen, die es mit sich bringt. Mir ist es daher sehr wichtig, dass euch klar ist, dass alles worüber ich schreibe meine subjektiven Eindrücke und Erfahrungen sind, zu denen es bestimmt mehr Seiten gibt, als ich aufzählen kann. Soll heißen, dass es nicht in jeder Ecke von Tansania genauso ist, wie bei mir, oder dass jeder die gleichen Eindrücke erlebt, wie ich.

Sooo, nachdem alle Formalitäten geklärt sind, werde ich jetzt von meinen Eindrücken und Erlebnisse der letzten zwei Wochen erzählen.

Meine Unterkunft

Meine Mitfreiwillige und ich wohnen in einem kleinen Haus in einem kleinen Stadtteil von Dar es Salaam.

Meine Umgebung

Das Haus besteht aus zwei Schlafzimmern, zwei Bädern, einer Küche und einem Wohn-/ Essraum. Das Haus ist relativ schlicht eingerichtet. Es gibt keinen richtigen Herd, sondern nur eine Art großen Campingkocher mit einer Flamme. Es gibt nur kaltes Wasser, wir haben keine Waschmaschine und müssen daher von Hand waschen und die Toiletten sind auch nur Löcher im Boden. Trotzdem lässt es sich hier ganz gut leben, immerhin haben wir Strom und fließend Wasser, mein Bett ist sehr groß und bequem und wir können uns es auch relativ gemütlich machen. Natürlich lebt nicht jeder in Tansania so wie wir. Es gibt einige Menschen die besser leben und Waschmaschine und eine richtige Toilette besitzen, aber es gibt auch Leute die schlechter wohnen und nicht unbedingt fließend Wasser und Strom haben.

Mein Herd

Natürlich ist es für mich auch nicht ganz einfach hier zu leben. Schließlich bin ich es von zu Hause gewohnt, meine Wäsche einfach in die Waschmaschine zu werfen, oder beim Kochen auch mal in 2 unterschiedlichen Töpfen gleichzeitig etwas zu kochen. Aber ich glaube, dass ich mich (bis auf das kalte Duschen) an alles recht schnell gewöhnen werde.

Der Verkehr

Der Verkehr in Dar es Salaam ist verrückt. Klar, es ist eine Großstadt, aber ich habe selten so viele Autos auf einer Straße gesehen.

Es gibt hier richtig viele Transportmittel, die man benutzen kann um von A nach B zu kommen. Es gibt die Piki Pikis, also Motorradtaxis, dann gibt es die Bajajis, das sind Dreiradtaxis, außerdem gibt es normale kleine Busse, die Dalla Dallas heißen, und dann gibt es noch Schnellbusse, die ihre eigene Fahrbahn haben.

Gerade die Dalla Dallas sind für Leute, die nicht aus Dar es Salaam kommen, sehr kompliziert. Es gibt keinen Fahrplan, auf dem man sehen kann, welche Linie wann kommt, geschweige denn wohin sie fährt. Genauso wenig ersichtlich ist es, wie viel man für welche Buslinie bezahlen muss. Als wir unseren Mentor danach gefragt haben, meinte er nur, dass man es einfach wissen muss. Es war für uns also ein richtiger Meilenstein, als wir zum ersten Mal alleine mit dem Dalla Dalla zur Arbeit und zurückgefahren sind. Nach ein paar Tagen haben wir uns tatsächlich so sicher gefühlt, dass wir nicht mehr nachgefragt haben, ob der Bus wirklich zu uns nach Hause fährt. Also haben wir uns beim Umsteigen natürlich in den falschen Bus gesetzt, der uns wieder zurück zur Arbeit, anstatt nach Hause gefahren hat.

Ein mindestens genauso spannendes Erlebnis sind die Piki Piki Fahrten. Die Piki Fahrer quetschen sich durch jede noch so enge Lücke zwischen zwei Fahrzeugen durch und fahren auch echt schnell. Es hat uns daher auch ziemlich viel Überwindung gekostet, uns zum ersten Mal auf ein Piki Piki zu setzen. Inzwischen sind wir auch schon zu dritt auf einem Piki die hügelige und mit vielen Schlaglöchern versehene Straße zu unserm Haus gefahren. Übrigens nennen die Leute in Dar es Salaam das Piki Fahren mit mehr als zwei Leuten Mishkaki (das ist eine Art Fleischspieß).

Ich glaube, dass der Verkehr hier vor allem so unübersichtlich ist, weil es auch so viele kleine Fahrzeuge, wie die Piki Pikis und die Bajajis gibt, die sich immer überall noch durchquetschen, oder auch gerne mal etwas in den Gegenverkehr fahren. Ich bin momentan jedenfalls noch maßlos mit dem Verkehr überfordert und ich bin mir nicht so sicher, ob sich das je ändern wird.

Das Essen

Egal wo ich bis jetzt gegessen habe, ob an der Straße, im Restaurant oder im Waisenhaus, die Portionen sind immer riesig.

Das meiste Essen, dass man an der Straße bekommt, ist sehr fettig, weil so ziemlich alles frittiert wird. Dafür gibt es aber auch auf den Märkten das beste und leckerste Obst, dass ich jemals gegessen habe. Avocados sind bald so groß wie mein Kopf und Melonen so groß wie Babies (?). Und alles Obst schmeckt wahnsinnig süß.

Im Waisenhaus dürfen wir auch immer mitessen. Bis jetzt waren wir aber nur beim Mittagessen dabei, und da gab es bis jetzt nichts anderes als Ugali mit Bohnen und vielleicht noch einem kleinen Spinatsalat (bis jetzt konnte ich meinen Spinat meistens erfolgreich heimlich an die Kinder verteilen). Ugali ist eine Art fester Brei aus Maismehl und ein Nationalgericht hier in Tansania.

Man isst fast alles Essen mit der rechten Hand, was für uns an Besteck gewöhnte Europäer vor allem beim Ugali eine sehr schwere Angelegenheit war. Als wir es zum ersten Mal aßen, hat unser Chef uns gezeigt, wie es funktioniert. Man macht sich ein Stück Ugali ab, knetet es in der Hand und soll dann damit (irgendwie und ich weiß nicht wie) die Bohnen auftunken. Seine Hände waren nach dem Essen noch fast

Ugali

genauso sauber wie vorher. Wir dagegen hatten komplett dreckige und klebrige Hände und sahen aus wie zwei Kleinkinder, die mit Essen gespielt haben. Aber wir werden von Tag zu Tag besser.

Das Waisenheim

Das Waisenheim beschäftigt fast nur freiwillige Mitarbeiter. Soweit ich es mitbekommen habe, sind die einzigen bezahlten Mitarbeiter die Hausmutter und die Köchin.

Ich habe mehrere Chefs, die alle sehr nett sind und viel Wert darauf legen, dass wir mehr wie eine Familie zusammenarbeiten, als in einer Art Hierarchie.

Alle Mitarbeiter sind richtig herzlich und jeder versucht uns Kiswahili beizubringen.

Genauso die Kinder. Es macht richtig viel Spaß mit den ihnen zu spielen. Momentan haben sie Ferien, was für sie bedeutet, dass sie nicht wirklich viele Hausaufgaben aufhaben und den ganzen Tag mit uns UNO spielen wollen.

Was für mich momentan etwas frustrierend, aber für einen Freiwilligendienst im Ausland komplett normal ist, ist, dass wir momentan auf der Arbeit nicht wirklich viel zu tun haben. Die Kinder beschäftigen sich oft mit sich selbst und keiner weist uns irgendwelche Aufgaben zu, meistens auch nicht auf Nachfrage.

Ich hoffe aber, dass das nach den Ferien besser wird. Unsere Chefs haben uns nämlich nach unseren Interessen gefragt, die wir im Heim einbringen wollen und möchten demnach einen Plan erstellen. Unter Umständen dürfen wir auch mit zur Schule gehen und beim Englischunterricht assistieren.

Was ich bis jetzt gesehen habe

Bis jetzt war ich schon zwei Mal an einem Strand. Das Wasser hier ist so blau und warm und die Strände sind wie aus einem Bilderbuch. Das einzig blöde an den Stränden ist, dass wir, obwohl wir ja theoretisch an der Küste wohnen, fast zwei Stunden fahren müssen, um zum Strand zu kommen. Das heißt, wir sind alleine schon vier Stunden unterwegs, um vielleicht vier Stunden am Strand zu sein.

Ansonsten habe ich vor allem viele Märkte gesehen. Unter anderem auch einen Massai Markt. Dort verkaufen die Massai ganz viel selbst gemachten Schmuck, aufwendig geschnitzte Holzskulpturen und vieles mehr. Wir durften sogar hinter die Kulissen schauen und uns ansehen, wie die Holzskulpturen hergestellt werden. Dafür wurden wir in eine Art Hinterhof/Park geführt, in dem bestimmt 50 Massai Leute saßen, die alle das Talent haben, schöne Skulpturen zu schnitzen. Das war echt beeindruckend.

Ich habe mir auf dem Markt ein paar Ohrringe und ein schönes Bild gekauft.

Mein Massai Gemälde

Bis jetzt war es das mit meinen Eindrücken und Erlebnissen.

Ich bin mir noch nicht sicher, wie regelmäßig ich diesen Blog schreiben werde, da ich einfach nicht weiß, wie es sich zeitlich anbieten wird. Aber ich werde auf jeden Fall probieren, so oft wie möglich einen Beitrag zu schreiben.

Bis dann

Eure Tine

New York

Hallo Leute,

Spring Break ist leider vorbei… Aber, ich hatte wahrscheinlich die besten Ferien die man sich vorstellen kann. Ich war naemlich, wie schon angekuendigt, mit unseren Schulchoeren und unserem Orchester in New York City!!! Das war so beeindruckend. Wir haben zwei Broadwayshows gesehen: Das Phantom der Oper und Wicked (das ist die Vorgeschichte von der Zauberer von Oz). Beide Shows waren unglaublich gut.

Um euch einen kleinen Ueberblick zu verschaffen, was wir alles gemacht haben, werde ich euch einen kleinen Bericht fuer jeden Tag geben.

Tag 1

Wir kamen um ungefaehr 13 Uhr in New York an. Dort sind wir direkt aus dem Bus raus zum Rockefeller Center. Um ehrlich zu sein, habe ich es mir mehr beeidruckend vorgestellt, aber es war nur ein Einkaufscenter.

Rockefeller Center
Rockefeller Center

Danach sind wir zum Central Park. Central Park sieht wunderschoen aus. Weil Central Park als freie Zone gilt, werden dort normalerweise keine Denkmale fuer Kuenstler gebaut. Allerdings wurde fuer John Lennon, unter anderem weil er direkt neben Central Park lebte, ein klleines Denkmal in den Boden gebaut.

Imagine - John Lennon Denkmal im Central Park
Imagine – John Lennon Denkmal im Central Park

Danach haben wir eine Tour durch Lincoln Center bekommen. Lincoln Center sind verschiedene Gebäude für Performances. Ist gibt ein Ballett, eine Oper, ein Theater und ein Konzerthaus. Jedes Gebäude wurde im Style seines Mottos entworfen. Vielleicht hört sich das komisch an, aber ich erkläre es euch. Der Mann, dem ursprünglich die Oper gehörte, nannte seine Tänzer Diamanten. Deshalb wurde alles in Diamanten Form und einfach sehr edel gemacht. Bedauernswerterweise durften wir in den Gebäuden keine Fotos machen.

Theater
Theater

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube danach sind wir zu Hard Rock Cafe abendessen gegangen und dann zur Broadwayshow „Das Phantom der Oper“.

Tag 2

Dieser Tag war mein persönliches Highlight. Morgens haben wir uns nämlich auf den Weg zur Statue of Liberty gemacht. Von Manhattan sind wir mit einer Faehre zur Statue gefahren. Man hatte übrigens eine super Sicht auf die Skyline von Manhattan.

Manhatten
Manhattan

Und dann, natürlich, die Freiheitstatue.

 

Statue of Liberty
Statue of Liberty

Meine Schwester und ich
Meine Schwester und ich

Schaut euch das Foto mal ganz genau an. Geht es nur mir so oder sieht Miss Liberty ein bisschen pummelig aus?

Natuerlich sind wir Die Freihheitstatue auch hochgegangen. Leider hatte mein Kameraakku in dem Moment in dem wir oben ankamen den Geist aufgegeben. deshalb gibt es von der Aussicht und dem Rest vom Tag keine Bilder mehr. Nach dem Besichtigen der Statue sind wir zu Elli’s Island. Dort sind vor vielen Jahren alle Einwanderer angekommen und wurden eingetragen. Dann sind wir durch Chinatown gelaufen und ich habe echte chinesische Essstäbchen gekauft. Für’s Abendessen sind wir in einen sehr schönen Jazzclub gegenagen. Als die Live Band herausgefunden hat, dass die Meisten unserer Gruppe Sänger sind, haben sie uns aufgefordert mit ihrer Begleitung einen Song aus unserem Musical zu singen. Später am Abend sind wir noch durch TimesSquare gelaufen.

Tag 3

Unser 3. Tag in New York startete mit einem sehr coolen Theater Workshop. Dort haben wir ein paar Übungen gemacht die einem normalerweise unangenehm sein könnten, aber wir haben gelernt uns damit wohlzufühlen. Danach sind wir eigentlich einfach durch New York gelaufen und haben Dinge wie die Wallstreet gesehen. Zudem waren wir noch in einem 2. Weltkriegs Museum.  Am Nachmittag war es dann soweit: Wir sind auf das EMPIRE STATE BUILDING gegangen!!!!! Die Aussicht was super toll! Ich werde euch natürlich Bilder zeigen, aber Bilder werden niemals nur annähernd an das Gefühl und die Aussicht herankommen, das kann man nur sehen wenn man da ist.

New York
New York

Für’s  Abendessen sind wir in ein super schönes altmodisches Restaurant gegangen und haben dort mit einer Broadway Darstellerin gesprochen. Zum Highlight des Abends haben wir dann Wicked gesehen (Best Show Ever!!).

Tag 4

Das war unser letzter Tag. Leider. Diesen Tag haben wir mit etwas sehr traurigem angefangen. Dem 9/11 Museum. Das Museum wurde um die Grundsteine der Twin Towers gebaut. Um ehrlich zu sein, meine Schwester und ich mussten Arm in Arm durch das Museum laufen, weil wir beide am weinen waren.

Nach diesem traurigen Erlebnis sind wir zu Madison Square Garden gegangen. Das ist (wenn ich mich nicht irre) Das Weltgrößte Veranstaltungshaus. Dort werden Basketballspiele, Hockeyspiele, Konzerte und vieles mehr gezeigt.

Madison Square Garden (das Basketball Feld wurde gerade aufgebaut)
Madison Square Garden (das Basketball Feld wurde gerade aufgebaut)

Hier hat unsere Reise dann auch geendet… Oder eher angefangen? Weil nach unsrer Führung durch Madison Square Garden haben wir für 18 Stunden ím Bus für nach Hause fest gesessen…. Das war mindestens 5 Stunden länger als geplant.

 

Sooooooooooooo nach dieser tollen Woche sind wir Abschließend mit meinen Gast Eltern und Großeltern essen gegangen. und Ich hatte meinen ersten DairyQueen Blizzard (das ist Ice Cream).

Blizzard mit Abby
Blizzard mit Abby

Vielleicht merkt ihr, dass ich auf diesem Foto etwas anders aussehe… Das ist, weil ich, wer hätte es gedacht, so intelligent war und meine Brille in New York verloren habe… Jaaa… Typisch Tine halt.

Jetzt bin ich endlich am Ende dieses Beitrags. Ich sage nich endlich, weil ich keinen Spaß hatte es zu schreiben, sondern weil es stundenlang gedauert hat. Das ist auch der Grund warum ich das alles eine Woche später hochlade als ich wollte.

Bis dann

Eure Tine

Musical ist vorbei :-(

Hallo Leute,

Ich bin super traurig. Das Musical ist naemlich vorbei. Es war so viel Arbeit, aber es war doch mit Abstand die beste Zeit in meinem ganzen Austauschjahr. Wir hatten vier Auffuehrungen und am Ende von jedem Abend gab es eine Party. Das Musical an sich ist auch total gut gelaufen. Ich hatte viel Spass auf der Buehne waehrend den Auffuehrungen…. Und ich habe es geschafft so furchtbar wie es nur geht zu singen (sogar ohne Lachanfall). Waehrend den Vorbereitungen des Musicals habe ich so viele tolle, talentierte und lustige Leute kennen gelernt, vor allem 12. Klaessler, die jetzt alle meine Freunde sind. Ich vermisse die taeglichen Proben mit der halben Schule sehr.

Aber jetzt erzaehle ich euch noch ein bisschen mehr ueber die Tage an denen wir die Shows hatten. Vor jeder Auffuehrung gab es ein paar „Senior Speeches“. Das sind Reden von den Abschlussklaesslern, ueber ihre Zeit in Musical. Leider hatte keiner uns Austauschschuelern gesagt, dass wir auch eine Rede halten muessen. Also, wie es dann so ist, wurde ich vor ca. 100 Leute geschleift und sollte unvorbereitet eine Rede, stehend auf einem Stuhl, halten. Wie ihr mich ja alle kennt, wird es euch icht ueberraschen, dass der erste Satz der aus meinen Mund kam folgender war:“Hi, ich bin Christina… und ich werde nicht auf diesem Stuhl stehen, weil ich dafuer viel zu doof bin.“ Jaaa…Zu meiner Verteidigung: Ich hatte ein Kleid an das viel zu lang war, und ich haette darueber stolpern koennen. Und so began meine Senior Speech. Ich denke, dafuer dass es unvorbereitet war, war es gar nicht so schlecht. Dann fing die eigentliche Show an. Sehr aufgeregt war ich nicht. Ich meine ich gehe sowieso in 2 1/2 Monaten nach Hause, daher kann ich auch alles verpatzen ohne mit der Blamage leben zu muessen. Zum Glueck war aber alles soziemlich ohne Fehler. Nach der Show sind wir dann alle in Autos gesprungen und mit dem Showmakeup und Frisur zu schoenen Restaurants gegangen. Dort haben wir dann komische Dinge machen muessen, wie Herzblatt oder Lipsync.  Zum Glueck durfte ich bei beidem zuschauen und musste nichts machen.

Nach den Parties sind wir natuerlich auch wieder nach Hause gefahren, nur bis wir halt da waren war es 1 Uhr morgens. Das hoert sich vielleicht nicht so spaet an, aber wenn man bedenkt dass wir entweder Schule, oder 2 Shows am naechsten Tag hatten, war das schon gewoehnungsbeduerftigt und ich rate strengstens von nachahmen ab.

 

Nun wisst ihr so ungefaehr, wie das Musical Leben in Stillman Valley aussieht… Ziemlich verrueckt.

 

Bis dann

Eure Tine

Going abroad