Große Reise – Teil eins

Kigali, Ruanda

Hallo Leute!

Mein Jahr neigt sich bald dem Ende zu, weshalb ich unbedingt noch etwas von Ostafrika sehen wollte. Deshalb haben Paula (meine Mitfreiwillige) und ich uns ca. dreieinhalb Wochen freigenommen um mit dem Bus durch Ruanda, Uganda, Kenia und Tansania zu reisen. Wir starten mit der Fahrt nach Ruanda.

10.07.19, 6:00 Uhr: Abfahrt aus Dar es Salaam

Da die Fahrt bis Nach Kigali (Haupstadt Ruandas) sehr weit ist, entschlossen wir uns zuerst eine Nacht in Singida zu schlafen. Nach ungefähr 14 Stunden Fahrt kamen wir endlich abends in dem überraschend kalten Ort (nachts 15°C) an. Eigentlich sollten wir bei Richard, dem Koordinator einer anderen Freiwilligenorganisation unterkommen. Da er zur Zeit aber in in Dar es Salaam war, wurden wir von einem Kontaktmann abgeholt, der sich darum kümmerte uns einen Fahrer zu suchen, der uns zu Richards Haus bringen sollte. Dort wurden wir von Richards jüngeren Geschwistern liebevoll aufgenommen.

11.07.19, 18:00 Uhr: Abfahrt nach Kigali

Mit unseren Bustickets, die wir schon in Dar es Salaam gekauft hatten um unsere Sitzplätze zu reservieren (sehr wichtig weil der Bus in den wir zusteigen von dort kommt), standen wir also um 18:00 Uhr am Busbahnhof in Singida, und…. warteten.

Um halb acht kam dann der erste Trinity Bus (Das ist das Unternehmen für das wir Tickets hatten) nach Kigali. Aber natürlich war der schon voll. Aber es sollte noch einen zweiten Bus geben. Um 20 Uhr kam dieser auch endlich. Jedoch voll. Was auch sonst. Aber die beiden wirklich netten Busfahrer aus diesem Bus wollten uns nicht einfach sitzen lassen. Also wurde hin und her diskutiert, wie man uns denn unterbringen könnte. Letztendlich haben die Fahrer beschlossen uns auf dem Boden neben dem Fahrersitz unterzubringen. Allerdings durften wir dann nicht auf dem Busbahnhof dazusteigen, sondern mussten auf die öffentliche Straße, da vor der Ausfahrt aus dem Busbahnhof die Polizei die Busse kontrolliert. Die Fahrt war dann tatsächlich sehr gemütlich und der Busfahrer der gerade Fahrpause hatte, hat sich viel mit uns unterhalten und mir als ich müde wurde sogar einen Sitz aus Kissen gabaut.

Da in Tansania ein Nachtfahrverbot herrscht, halten alle Busse die in unsere Richtung unterwegs sind nachts in Kahama an, wo man sich dann für die Nacht ein Zimmer in einem Geust House nehmen kann. Um 2:00 Uhr erreichte auch unser Bus Kahama, wo wir müde ins Bett unseres sechs Euro Zimmers fielen.

12.07.19, 06:00 Uhr: von Kahama nach Kigali

Früh morgens ging die Fahrt dann weiter, diesmal mit Sitzplatz, wobei wir nach einer Stunde schon eine Panne hatten. Diese wurde aber schnell repariert.

Um 14 Uhr standen wir schließlich mitten in den Bergen an der Grenze zu Ruanda, wo wir auch ohne Probleme unser Vorbeantragtes East African Tourist Visa (gültig für Ruanda, Uganda und Kenia) ausgehändigt bekamen. Anschließend wurde jedes einzelne im Bus vorhandene Gepäckstück komplett bis auf den Boden durchsucht.

Dann ging die Fahrt weiter. Aber plötzlich auf der rechten Seite. In Tansania wird links gefahren, und da auf die Grenze direkt Serpentinen folgen war das erst einmal ein ziemlich komisches Gefühl. Auch sieht das Land nach der Grenze  direkt ganz anders aus. Im Vergleich zu Tansania ist alles blitz blank sauber. Es gibt fast überall Bürgersteige (sehr selten in Tansania) und sogar Radwege (absolute Fehlanzeige in Tansania). Außerdem ist fast jede Straße in irgendeiner Form beleuchtet, etwas was man in Dar es Salaam eher nicht sieht. Auch die Infrastruktur ist sehr gut ausgebau, jedenfalls in Kigali. An quasi jer Kreuzung stehen ordentlich geschaltete Ampeln, weshalb es fast keinen Stau gibt. In Dar es Salaam hingegen steht man oft stundenlang im Stau. Obwohl Ruanda berechtigter Weise auch „le pays des milles collines“ (Land der tausend Hügel) genannt wird, gibt es tausende Fahrradtaxis. Aber nicht wie in Deutschland, dass ein Fahrrad einen kleinen wagen zieht in dem man sitzt. Hier wird ein Polster auf dem Gepäckträger  angebracht, am Hinterrad sind Stäbe zum Füße abstellen montiert und unter dem Fahrersitz ist ein Griff zum Festhalten. In Kigali selbst gibt es auch nur sehr wenig Busverkehr. Um von A nach B zu kommen, benutzt man eher Motorradtaxis (oder Fahrradtaxis). Auch hier war ich erstaunt. In Dar es Salaam fahre ich auch geerne Motorrad, aber einen Trip durch die ganze Stadt kann ich mir normalerweise nicht leisten. In Kigali hingegen kostet ein Trip durch die ganze Stadt, der vielleicht eine halbe Stunde dauert, zwischen 1- 1,50€. Außerdem gibt es in dar es Salaam eher selten einen Helm für den Mitfahrer und meistens fahren wir auch mit zwei Mitfahrern auf einem Motorrad ( ist zwar illegal, aber das interessiert fast niemanden). In Kigali undenkbar. Bei jeder Fahrt muss mann einen Helm aufsetzten und mehr als ein Mitfahrer Passt nicht einmal auf das Fahrzeug. Eine andere Sache, die einem schon aus dem Busfenster auffällt, ist, dass es quasi keine Straßenstände gibt, an denen Essen angeboten wird. In Dar es Salaam leben wir quasi von solchen Ständen.

Insgesamt hat mich Kigali sehr an Deutschland erinnert, Da alles viel strukturierter erscheint als in Dar es Salaam.

Abends um 20 Uhr sind wir endlich angekommen und schließlich mit zwei Motorrädern um 21 Uhr in unserer Unterkunft, dem Root House ( eine Einrichtung, die die Einsatzstelle eines Freiwilligen unterstützt) eingetroffen, wo wir müde ins Bett fielen.

13.07.19: 1. Tag in Kigali

Morgens sind wir zum Genocide Memorial gefahren. Das ist ein Museum in dem der Genozid, der 1994 in Ruanda stattfand, bis ins letzte Detail geschildert wird. 100 Tage lang wurden täglich tausende Tutsi von den Hutu auf brutalste Art und Weise ermordet. Über eine Millionen Menschen wurden getötet und die Welt sah zu. Ich finde, dass man dieses Museum besuchen muss wenn man in Kigali ist.

Während den Stunden im Memorial fing es an zu regnen. Deshalb entschlossen wir uns für ein weiteres Museum, dem Kandt Haus. Dort geht es um Ruanda, vor und während der Kolonialzeit. Danach war der Regen vorbei und wir konnten noch ein bisschen in der Stadt rumlaufen und die Aussicht genießen (Kigali erstreckt sich über mehrer Berge/ Hügel).

14.07.19: 2 Tag in Kigali

Da endlich die Sonne schien, sind wir zum Juru Park gefahren, der auf einem der höchsten Berge Kigalis liegt und man somit eine super Aussicht auf die ganze Stadt hat.

Danach suchten wir uns ein Hosten für $9 pro Nacht, da das Root House für uns auf Dauer zu teuer war. Anschließend kauften wir uns noch Sim Karten und Bustickets für die Fahrt nach Kampala( Haupstadt von Uganda).

An diesem Tag entdeckten wir auch unser Stammlokal für die restliche Zeit in Uganda ( wir haben ab dann immer dort gefrühstückt und zu abend gegessen).

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Ruandisches Bier
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Ruandische Chapatis

15.07.19: 3. Tag in Kigali

Gestärkt vom guten Imbiss Frühstück sind wir zum Nyamirambo Women’s Center gefahren, um bei einer Walking Tour mitzumachen. Erst wurde uns ein bisschen über die Arbeit des Centers erzählt. Die Organisation hat viele Jobs für die Frauen aus der Nachbarschaft geschaffen, in dem sie sie in die Schule schicken um Lesen und Schreiben zu lernen. Anschließend dürfen die Frauen einen Nähkurs besuchen um später beim Women’s Center als Schneider angestellt zu werden.

Danach begann die Tour durch das Viertel. Uns wurde eine Bibliothek , eine Milk Bar (ja eine Bar in der nur Milch verkauft wird, ist sehr häufig in Ruanda), eine Moschee, der Markt u.v.m. gezeigt. Im Anschluss gab es ein ruandisches Mittagessen. Die Tour war sehr interessant um einen kleinen Einblick in das tägliche Leben zu erhalten.

Milk Bar
„Kunstgallerie“ im Nyamirambo Viertel

Am Nachmittag besuchten wir das Inema Arts Center, in dem Künstler aus ganz Ost Afrika ausstellen.

Zum Abschluss des Tages sind wir in eine Rooftop Bar gegangen, um bei einer Limo den Sonnenuntergang über Kigali zu sehen.

16.07.19: 4. Tag in Kigali

An diesem Tag sind wir sehr früh aufgestanden, um bei einer Coffee Tour im drei Stunden entfernten Huye mitzumachen.

Innerhalb von drei sehr anstrengenden Stunden sind wir auf einen steilen Berg hoch und wieder runter gewandert, haben uns die Kaffeeplantagen angeschaut, auf dem Gipfel selbst Kaffee geröstet und uns angeschaut, wie die frischen Bohnen  weiter verarbeitet werden. Die Tour würde ich auf jeden Fall (für fitte Menschen) weiterempfehlen.

frisch gepflückte Kaffeebohne

17.07.19: 5. Tag in Kigali

Da wir an diesem Abend um 20:30 Uhr nach Kampala weiterfahren, haben wir den Tag zum ausruhen an einem Pool genutzt.

Wie die Reise weitergeht, werdet ihr im nächsten Beitrag erfahren.

Bis dann

Eure Tine